Bonn (epd). Nach dem Erdbeben im Osten Afghanistans mit mehreren tausend Toten und Verletzten hat das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ erste Hilfsmaßnahmen im Katastrophengebiet begonnen. Unter anderem seien Straßen von Geröll befreit worden, teilte das Bündnis am Donnerstag in Bonn mit. Lebensmittel, Zelte und Planen sowie winterfeste Kleidung seien mit Lastwagen und Hubschraubern zu den Menschen in den am stärksten betroffenen Bergregionen gebracht worden.
„Es zeigt sich gerade, dass langjährige Partnerschaften mit lokalen NGOs im Land unmittelbar aktiviert werden konnten“, sagte die Hauptgeschäftsführerin von „Aktion Deutschland Hilft“, Maria Rüther. „Dank gelernter Mechanismen sind nun trotz schwieriger Bedingungen schnelle und effiziente Hilfen möglich.“
So hätten die Johanniter über einen Partner begonnen, mobile Kliniken zu errichten und Gesundheitszentren in der Region mit Verbandsmaterialien oder Infusionen zu beliefern. „Help - Hilfe zur Selbsthilfe“ nutze vorhandene Strukturen, um Familien mit Bargeld für Unterkünfte, Lebensmittel, Trinkwasser und Brennholz zu versorgen.
In den schwer zugänglichen Tälern und Bergdörfern benötigen viele Menschen akut medizinische Hilfe, hieß es. Viele lebten unter freiem Himmel und hätten keine Möglichkeit, der lebensbedrohlichen Witterung zu entkommen. Hilfsorganisationen wie Care bereiten sich den Angaben zufolge mit ihren Partnern bereits auf Hilfsmaßnahmen in den kalten Wintermonaten vor.
Erdstöße hatten die betroffene Region in der Nacht zum Montag erschüttert. Die Welthungerhilfe erklärte bereits am Montag, sie rechne mit langfristig dramatischen Folgen des Erdbebens. Die betroffene Gegend sei ohnehin von Mangel und Not geprägt. Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban vor vier Jahren habe sich die wirtschaftliche Lage permanent verschlechtert.