Hilfsorganisation: Klimakrise trifft Afghanistan "mit voller Wucht"

Hilfsorganisation: Klimakrise trifft Afghanistan "mit voller Wucht"

Bonn (epd). Afghanistan leidet laut der Hilfsorganisation „Help“ unter einer der schlimmsten Dürren seit Jahrzehnten. In diesem Jahr habe es deshalb enorme Ernteausfälle gegeben, teilte das Hilfswerk am Donnerstag mit. „Allein die Weizenerträge sind um bis zu 60 Prozent eingebrochen“, erklärte „Help“-Landesdirektor Shafi Shirzad. „Die Klimakrise trifft Afghanistan mit voller Wucht: In den letzten zwölf Monaten waren fast neun Millionen Menschen von klimabedingten Katastrophen wie Dürren und Überschwemmungen betroffen.“ Über eine halbe Million Menschen hätten deshalb ihr Zuhause verlassen müssen.

Besonders in Westafghanistan, wo „Help“ seit fast zwei Jahrzehnten aktiv ist, verschärfe sich die humanitäre Lage. „Bereits jetzt ist ein Drittel der Bevölkerung von Hunger betroffen, die Hälfte der Bevölkerung benötigt humanitäre Hilfe“, sagte Shirzad. Prognosen für die weitere Entwicklung deuteten zudem für den kommenden Winter auf eine weitere Dürreperiode hin.

„Das Maß an Hilfe, das wir derzeit leisten können, wird nicht ausreichen, um den humanitären Auswirkungen der Klimakrise zu begegnen“, mahnte Shirzad. „Um das Überleben von Millionen Menschen zu sichern und die Klimaresilienz der afghanischen Bevölkerung langfristig zu stärken, brauchen wir dringend zusätzliche internationale Unterstützung.“ „Help“ unterstützt besonders gefährdete Haushalte unter anderem mit Bargeld für Lebensmittel.