München, Karlsruhe (epd). Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen den Fahrer des mutmaßlichen Anschlags auf eine Gewerkschaftsveranstaltung in München erhoben. Wie der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof am Dienstag mitteilte, sei der Angeschuldigte des Mordes in zwei Fällen, des versuchten Mordes in 44 Fällen, der Körperverletzung und gefährlichen Körperverletzung sowie des schweren gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr „hinreichend verdächtig“.
Am Vormittag des 13. Februars war in der Nähe des Münchner Stiglmaierplatzes ein Auto in eine Demonstration der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gerast. Eine Mutter und ihr Kind waren infolgedessen gestorben.
Die Anklage wirft dem Beschuldigten vor, seinen Pkw „gezielt“ in die Ver.di-Veranstaltung gelenkt zu haben. Aueßrdem heißt es, er habe „die Tat aus einer übersteigerten religiösen Motivation heraus“ begangen: „Er wähnte sich verpflichtet, als Reaktion auf das Leid von Muslimen in islamisch geprägten Ländern willkürlich ausgewählte Personen in Deutschland angreifen und töten zu müssen.“
Der Angeschuldigte war noch am Tag des mutmaßlichen Anschlags festgenommen worden und befindet sich den Angaben zufolge seitdem in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft hatte das Verfahren am Folgetag von der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen. Die Anklage erfolgte nun vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München.