Osnabrück (epd). Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes kritisiert die Unterbringung von geflüchteten Kindern und Familien nach ihrer Ankunft in Deutschland. Viele erlebten in Erstaufnahmeeinrichtungen und Folgeunterkünften „einen Alltag voller Unsicherheit, geprägt von engen Containern, maroden Kasernengebäuden und einer ungewissen Zukunft“, sagte Vorstandssprecher Joshua Hofert am Dienstag in Osnabrück.
Die Privatsphäre der Kinder sei eingeschränkt, oft fehle eine pädagogische Begleitung, sie erlebten sogar psychische oder physische Gewalt, etwa bei Abschiebungen in ihrem Umfeld. Das zeige der Bericht „Kein Ort für Kinder“, in dem Terre des Hommes bundesweit die Stimmen und Perspektiven schutzsuchender Kinder und Familien dokumentiere, sagte Hofert.
Der Bericht verdeutlicht laut Hofert, dass das bestehende Unterbringungssystem die Integration junger Menschen systematisch erschwert und verhindert, „obwohl viele von ihnen langfristig oder dauerhaft in Deutschland bleiben werden“.