Schüler aus Bingen wegen IS-Propaganda vor Gericht

Schüler aus Bingen wegen IS-Propaganda vor Gericht

Mainz (epd). Vor dem Landgericht Mainz hat am Freitag der Prozess gegen einen Schüler aus Bingen am Rhein begonnen, dem die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz Aktivitäten zugunsten der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) vorwirft. So soll der 16-Jährige im Internet Propaganda-Material verbreitet haben, das Verbrechen der Islamisten verherrlicht und zum Kampf gegen vermeintliche Ungläubige aufruft. Außerdem soll der Jugendliche sich der Terrorismusfinanzierung und einer gemeinschaftlich begangenen Sachbeschädigung schuldig gemacht haben.

Der Schüler war Ende November 2024 festgenommen worden und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Anfangs hatte die Koblenzer Generalstaatsanwaltschaft ihm auch vorgeworfen, er habe einen Terroranschlag geplant.

So seien bei einer Hausdurchsuchung neben zwei Bajonetten auch mit Verschlüssen versehene Rohrstücke sichergestellt worden. Daraus hatte sich für die Ermittlungsbehörde zunächst der dringende Verdacht ergeben, dass der Teenager Rohrbomben herstellen wollte. In der Anklageschrift wurde der Vorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat allerdings nicht mehr erhoben.

Für das Verfahren wurden im Zeitraum bis zum 9. Dezember dennoch 17 Verhandlungstermine anberaumt. Der Mainzer „Allgemeinen Zeitung“ zufolge stammt der Angeklagte aus einer deutschen Mittelstandsfamilie. Für seine Radikalisierung im Internet habe es keine äußeren Anzeichen gegeben. Aufgrund seines Alters findet der Prozess gegen den Schüler unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.