UN: Hunderttausende evakuierte Menschen in Gaza haben kaum zu essen

UN: Hunderttausende evakuierte Menschen in Gaza haben kaum zu essen

Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat die Evakuierungsbefehle Israels für große Teile der Bevölkerung des Gaza-Streifens kritisiert. Hunderttausende Palästinenser, die von der israelischen Armee nach Al-Mawasi vertrieben worden seien, hätten kaum oder gar keinen Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, Strom und Zelten, erklärte Thameen Al-Kheetan, Sprecher des UN-Hochkommissariats, am Dienstag in Genf.

Bewohner des Gazastreifens seien von Israel aufgefordert worden, in das Gebiet Al-Mawasi zu ziehen, obwohl dort weiterhin Luftangriffe stattfänden und katastrophale humanitäre Bedingungen herrschten. Die wenigen Hilfsgüter, die nach Gaza gelangten, reichten bei Weitem nicht aus, um Hunger und Not zu lindern, sagte der Sprecher. Nach UN-Angaben werden weiterhin Hunger-Tote im Gaza-Streifen gemeldet, darunter Kinder.

Al-Mawasi liegt im Süden Gaza-Streifens. Israels Armee hat wiederholt Bewohner in Teilen des Palästinensergebietes angewiesen, ihre Wohnstätten wegen bevorstehender Militäroperationen zu verlassen.

Die islamistische Terrorgruppe Hamas-Angriff hatte im Oktober 2023 aus dem Gaza-Streifen heraus einen massiven Angriff auf Israel gestartet und damit den Krieg ausgelöst. Der Konflikt führte in dem Gebiet mit mehr als zwei Millionen Einwohnern zu einer humanitären Katastrophe, auch weil Israel immer wieder Hilfslieferungen über den Landweg blockiert. Laut dem Hilfswerk Unicef werden im Gaza-Streifen monatlich mehr als 62.000 Tonnen Hilfsgüter benötigt.