Sudan: Warnung vor schlimmstem Cholera-Ausbruch seit Jahren

Sudan: Warnung vor schlimmstem Cholera-Ausbruch seit Jahren

Frankfurt a.M., Port Sudan (epd). Inmitten des Krieges sind die Menschen im Sudan laut „Ärzte ohne Grenzen“ vom „schlimmsten Cholera-Ausbruch seit Jahren“ bedroht. Allein in der westlich gelegenen Darfur-Region seien in den vergangenen Wochen mehr als 2.300 an Cholera erkrankte Menschen von „Ärzte ohne Grenzen“-Teams behandelt worden, teilte die medizinische Hilfsorganisation am Donnerstag in Port Sudan mit. Verantwortlich für die Gesundheitskrise sind demnach schlechte hygienische Bedingungen, aber auch starke Regenfälle.

Seit der ersten Meldung des Ausbruchs vor einem Jahr habe es in dem nordostafrikanischen Land bis zum Stichtag 11. August 99.700 Cholera-Verdachtsfälle gegeben. Mehr als 2.470 Menschen seien gestorben, hieß es weiter.

Vor allem die Menschen in der Region Darfur sind laut der Hilfsorganisation betroffen. Hygienemaßnahmen wie das Waschen von Lebensmitteln und Geschirr seien kaum möglich. Am härtesten treffe es die Ortschaft Tawila im Bundesstaat Nord-Darfur, wohin laut den UN 380.000 Menschen geflohen seien. Aber auch in Zentral- und Süd-Darfur breite sich die Cholera aus, hieß es. Starke Regenfälle verschärften die Lage, da sie die Abwassersysteme beschädigten und sauberes Wasser verunreinigt werde.

Im Sudan herrscht seit April 2023 Krieg zwischen der regulären Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz. Die Kämpfe haben eine der schwerwiegendsten humanitären Krisen der jüngeren Vergangenheit ausgelöst. Cholera ist eine bakterielle Darmerkrankung, die aufgrund von Brechdurchfall zu einem lebensgefährlichen Verlust von Flüssigkeit führen kann. Die Ansteckung erfolgt häufig über verunreinigtes Wasser.