"Elsa"-Bericht: pro familia fordert Änderungen bei Abtreibungen

"Elsa"-Bericht: pro familia fordert Änderungen bei Abtreibungen

Mainz, Berlin (epd). Der Verband pro familia fordert von Bund und Ländern Konsequenzen aus dem Abschlussbericht des Forschungsprojekts „Elsa“ über die Versorgungslage ungewollt schwangerer Frauen in Deutschland. Es sei wichtig, „dass Menschen in dieser Situation bestmöglich unterstützt werden“, erklärte die Bundesvorsitzende Monika Börding am Donnerstag in Mainz. „Der 'Elsa'-Abschlussbericht zeigt: Das ist in Deutschland nicht der Fall“, konstatierte sie.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Mittwoch den Abschlussbericht des groß angelegten Forschungsprojekts veröffentlicht. Er fußt unter anderem auf einer repräsentativen Befragung von Frauen. Zentrale Ergebnisse sind, dass sich Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch hatten, in der überwiegenden Mehrheit stigmatisiert fühlen, und dass die Versorgung für ungewollte Schwangere, die abtreiben wollen, regional weiter sehr unterschiedlich in Deutschland ist.

Demnach weisen Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg die geringste Versorgungsdichte auf. In den ost- und norddeutschen Bundesländern gebe es tendenziell eine bessere Verfügbarkeit von medizinischen Angeboten.

Der Verband pro familia fordert Bund, Länder sowie Berufs- und Fachverbände dazu auf, auf der Grundlage der gewonnenen Daten für Verbesserungen zu sorgen. Dazu gehörten auch „Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen“, erklärte Börding.

Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland grundsätzlich rechtswidrig, werden aber nicht bestraft, wenn die Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung verursacht wurde, Gesundheit oder Leben der Mutter in Gefahr sind sowie innerhalb der ersten zwölf Wochen nach der Empfängnis, wenn eine Beratung stattgefunden hat. Seit Längerem wird diskutiert, Abbrüche in der Frühphase der Schwangerschaft nicht mehr im Strafgesetzbuch zu verbieten, sondern grundsätzlich zu entkriminalisieren.