Berlin (epd). Die Naturschutzorganisation WWF warnt in einer Studie vor den massiven Folgen der Erderhitzung für die heimischen Wälder und der daraus resultierenden Waldbrandgefahr. Allein im Jahr 2023 seien in Deutschland 1.240 Hektar verbrannt, was 157 Prozent des langjährigen Durchschnitts entspreche, wie der WWF am Donnerstag in Berlin mitteilte. Besonders die extremen Hitze- und Trockenjahre 2018, 2019 und 2022 hätten die Waldbrandgefahr steigen lassen. In diesen Jahren hätten jeweils mehr als 2.000 Hektar Waldfläche gebrannt.
Besonders betroffen sei Brandenburg aufgrund der trockenen Böden und dem hohen Anteil an leicht entzündlichen Kieferwäldern (69 Prozent). Ähnliche Risiken bestünden demnach in angrenzenden Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen und zunehmend auch in Bayern und Baden-Württemberg, Thüringen und in Teilen Hessens.
Der WWF forderte deshalb einen Kurswechsel in der Waldpolitik. Naturnahe Laubmischwälder seien deutlich weniger anfällig für Waldbrände als reine Nadelwälder. Deren Kiefern und Fichten etwa enthielten leicht entzündliche Harze und Öle. Laubwälder böten weniger brennbares Material und ein feuchteres Mikroklima.
Die Studie zeige zudem, dass nur rund vier Prozent der Waldbrände einen natürlichen Ursprung wie etwa Blitzeinschläge haben. Die Mehrheit der Feuer gehe auf Menschen zurück, durch Brandstiftung und Fahrlässigkeit wie weggeworfene Zigaretten oder Grillen im Wald. Besonders gefährlich sind demnach ehemalige Truppenübungsplätze, auf denen alte Kampfmittel die Brandbekämpfung erschweren.