"Wir sind Kirche" lobt Papst Leo XIV. für sein Reformtempo

"Wir sind Kirche" lobt Papst Leo XIV. für sein Reformtempo

München (epd). Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ erkennt in dem bald 100 Tage währenden Pontifikat von Papst Leo XIV. eine klare Fortsetzung der Linie seines Vorgängers Franziskus. Leo lasse den weltweiten Synodalen Prozess konsequent weiterführen, nehme die Bischöfe weltweit in die Pflicht und ermuntere zu dezentralen Lösungen, erklärte die Initiative am Montag in München. Mit dem vatikanischen Schreiben vom 7. Juli 2025 zur Umsetzungsphase der Weltsynode seien die Diözesen in aller Welt aufgerufen, erneuerte Praktiken und Strukturen im Leben der Kirche zu erproben. Der am 8. Mai gewählte US-Amerikaner Robert Francis Prevost wird am 14. September 70 Jahre alt.

„Dies ist auch eine starke Ermutigung für den Synodalen Weg in Deutschland, der jetzt zielgerichtet und hoffentlich von allen Bischöfen weitergeführt werden wird“, fügte die Kirchenvolksbewegung hinzu, in der sich nach eigenen Angaben Laien, Ordensleute und Priester gemeinsam für eine geschwisterliche Kirche engagieren. Papst Leo XIV. positioniere sich zudem wie sein Vorgänger Franziskus sehr engagiert und deutlich zu den brennenden Fragen von Krieg und Frieden, dem Schutz der Umwelt sowie der Ökumene.

Eine große Herausforderung für Papst Leo XIV. werde es in den kommenden Jahren sein, „notwendige Strukturänderungen vorzunehmen, die Einheit der katholischen Weltkirche zu wahren und gleichzeitig die Unterschiede in den Kulturen und Lebensbedingungen zu berücksichtigen“, so „Wir sind Kirche“. Dabei gehe es vor allem um die vollkommene Gleichberechtigung der Frauen in allen Diensten und Funktionen. Die weitere Diskriminierung der Frauen sei weder biblisch noch theologisch begründbar. Genauso dringlich sei die weltweite Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und der Abbau des Klerikalismus. Hier würden möglichst bald wegweisende Entscheidungen benötigt.