Debatte über Renteneintrittsalter: CSU setzt auf Freiwilligkeit

Debatte über Renteneintrittsalter: CSU setzt auf Freiwilligkeit

Berlin (epd). In der Debatte über eine Erhöhung des Renteneintrittsalters setzt die CSU im Bundestag auf Freiwilligkeit. „Das ist für uns das sehr viel wirksamere Instrument, weil wir als CSU auch die Menschen im Blick haben, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben“, sagte der CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann der „Bild am Sonntag“. Zuletzt hatte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) einen Vorstoß zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit gemacht.

Hoffmann wandte sich gegenüber der „Bild am Sonntag“ gegen ein Renteneintrittsalter mit 70 Jahren und verwies auf Unterschiede in der Arbeitsbelastung: „Es macht einen Unterschied, ob ich einem Ingenieur, der viel im Büro gearbeitet hat, die Möglichkeit gebe, freiwillig weiterzuarbeiten. Oder jemanden, der bis kurz vor der Rente auf einer Baustelle schwer körperlich gearbeitet hat“, sagte der CSU-Politiker.

Das früher bei 65 Jahren liegende Renteneintrittsalter wird seit 2012 schrittweise angehoben und 2031 bei 67 Jahren liegen. Diese Altersgrenze gilt für alle, die 1964 oder später geboren wurden. Ein vorgezogener Rentenstart ist möglich, wenn Abschläge hingenommen werden; zudem gibt es Ausnahmen etwa für besonders langjährig Versicherte und für Schwerbehinderte. Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD heißt es: „Statt einer weiteren Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters wollen wir mehr Flexibilität beim Übergang vom Beruf in die Rente.“

Wirtschaftsministerin Reiche hatte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ Ende Juli gesagt, dass die Lebensarbeitszeit wegen des demografischen Wandels und der höheren Lebenserwartung steigen müsse. Kritik an dem Vorstoß kam auch vom Koalitionspartner SPD.