Adidas nach Plagiatsvorwürfen aus Mexiko offenbar gesprächsbereit

Adidas nach Plagiatsvorwürfen aus Mexiko offenbar gesprächsbereit

Mexiko-Stadt (epd). Nach Plagiatsvorwürfen gegen Adidas aus Mexiko zeigt sich der Sportartikelhersteller laut Medienberichten gesprächsbereit. Adidas Mexiko habe einem virtuellen Treffen mit dem Gouverneur des Bundesstaates Oaxaca, Salomón Jara Cruz, zugestimmt, wie die Zeitung „El Universal“ am Freitag (Ortszeit) berichtete. Ziel des Gesprächs sei, „die Wiedergutmachung des Schadens an der Gemeinde von Villa Hidalgo Yalálag“ zu besprechen, sagte demnach die Leiterin der Rechtsabteilung von Adidas Mexiko, Karen Vianey González Vargas.

Dem Weltkonzern mit Sitz im bayerischen Herzogenaurach wird vorgeworfen, sich ein traditionelles Design für eine Sandale angeeignet zu haben. Jara Cruz hatte am Donnerstag gefordert, die Vermarktung des neuen Modells „Oaxaca Slip On“ unverzüglich einzustellen. Das Design sei ohne Genehmigung von den traditionellen Sandalen aus der Gemeinde Villa Hidalgo Yalálag abgeleitet.

Die Gemeindeversammlung Villa Hidalgo Yalálag rief ebenfalls dazu auf, die Produktion und Vermarktung der Sandale zu stoppen, weil das gewebte Element repräsentativ für die Gemeinde sei. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe stellte sich auch die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hinter die Forderungen der indigenen Bevölkerung.

Der Fall reiht sich ein in eine Liste von Modeunternehmen, die in den vergangenen Jahren von indigenen Gemeinden Mexikos der kulturellen Aneignung bezichtigt wurden, darunter Firmen wie Zara, Louis Vuitton und Levi Strauss. In mehreren Fällen haben die Unternehmen die kritisierten Kleidungsstücke vom Markt genommen.