Hilfsorganisation warnt vor Mangelernährung bei Schwangeren in Gaza

Hilfsorganisation warnt vor Mangelernährung bei Schwangeren in Gaza

Berlin (epd). Hunger und Mangelernährung im Gaza-Streifen treffen laut „Save the Children“ zunehmend auch schwangere und stillende Frauen. In ihren Kliniken würden immer mehr Mütter behandelt, die vom Hunger gezeichnet seien, teilte die Hilfsorganisation am Dienstag in Berlin mit. Fast die Hälfte der schwangeren und stillenden Frauen, die in der ersten Julihälfte die beiden Gesundheitszentren aufgesucht haben, waren demnach mangelernährt.

„Mütter kommen hungrig und erschöpft in unsere Kliniken“, sagte der Geschäftsführer von „Save the Children“ Deutschland, Florian Westphal. Manche könnten ihren Neugeborenen nur Wasser geben, gemischt mit Kichererbsenmehl oder der Sesampaste Tahin. Bekämen Säuglinge zu wenig Nahrung, drohten schon nach wenigen Tagen Infektionen oder Organversagen, warnte Westphal.

In den beiden Kliniken wurde nach Angaben von „Save the Children“ von Anfang bis Mitte Juli bei 323 von 747 schwangeren oder stillenden Frauen eine Mangelernährung festgestellt - fast dreimal so viele wie noch im März. Laut Daten des UN-Bevölkerungsfonds von Mitte Juli leben rund 55.000 schwangere Frauen in Gaza.

Der durch den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 auf Israel ausgelöste Krieg hat im Gaza-Streifen eine humanitäre Katastrophe ausgelöst, auch weil Israel immer wieder Hilfslieferungen blockiert. Die Hamas hält noch immer Geiseln fest, die bei dem Angriff entführt wurden. Zuletzt gelangten wieder mehr Hilfsgüter per Lastwagen in das Gebiet. „Save the Children“ rief die israelische Regierung auf, die uneingeschränkte Einfuhr von Hilfsgütern zu erlauben. Zugleich forderte die Hilfsorganisation einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln.