Wenig junge Menschen in Deutschland

Wenig junge Menschen in Deutschland

Wiesbaden (epd). In Deutschland bleibt der Anteil junger Menschen auf historisch niedrigem Niveau. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, lebten Ende des vergangenen Jahres gut 8,3 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren in der Bundesrepublik. Das entsprach einem Anteil von 10,0 Prozent an der Gesamtbevölkerung

Bereits seit dem Jahresende 2021 liegt der Anteil junger Menschen nahezu unverändert bei einem Tiefstand von 10 Prozent. Dass er seitdem nicht weiter gesunken ist, sondern sich stabilisiert hat, liegt laut der Statistikbehörde vor allem an der Zuwanderung vorwiegend junger Menschen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022.

Den höchsten Anteil an der Gesamtbevölkerung hatten junge Menschen in der ersten Hälfte der 1980er Jahre, als die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten Babyboomer im jugendlichen Alter waren. 1983 waren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik rund 13,1 Millionen Menschen 15 bis 24 Jahre alt. Das war jede sechste Person (16,7 Prozent).

Ohne Zuwanderung wäre der Anteil junger Menschen den Angaben zufolge noch niedriger. Betrachtet man die Bevölkerung ohne Einwanderungsgeschichte, dann lag der Anteil der 15- bis 24-Jährigen nach Ergebnissen des Mikrozensus 2024 nur bei 8,6 Prozent. In der Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte waren dagegen 12,0 Prozent in diesem Alter. Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind Personen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile seit 1950 zugewandert sind.

Laut EU-Statistikbehörde Eurostat lebten zum Jahresbeginn 2024 in Deutschland anteilig weniger junge Menschen als im Durchschnitt aller 27 EU-Mitgliedstaaten (10,7 Prozent). EU-weit am höchsten war der Anteil der 15- bis 24-Jährigen in Irland mit 12,6 Prozent. Den geringsten Anteil junger Menschen innerhalb der EU hat Bulgarien (9,2 Prozent)