Berlin (epd). Die Initiative einzelner Städte zur Aufnahme hilfebedürftiger Kinder aus Gaza und Israel ist formal noch nicht auf Bundesebene angekommen. Beim Bundesinnenministerium (BMI) lägen bisher keine Anfragen von Städten vor, „die sich mit diesem Thema befassen“, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin. Grundsätzlich bedürfe „die Aufnahme von Personen aus humanitären Gründen der Zustimmung des BMI“.
Die Städte Hannover und Düsseldorf hatten sich bereit erklärt, Kinder aus dem Gaza-Streifen und aus Israel aufzunehmen, die medizinische Betreuung brauchen. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte dazu, die Umsetzbarkeit solcher Initiativen „hängt entscheidend von der Sicherheitslage, der Möglichkeit der Ausreise und weiteren Faktoren ab“. Derzeit stünden „die Ausweitung der medizinischen Hilfe vor Ort und in regionaler Nähe im Hauptfokus“.
Angesichts der dramatisch schlechten Versorgungslage im Gaza-Streifen setzt Deutschland unterdessen den Abwurf von Hilfsgütern fort. Seit Freitag seien bei fünf Hilfsflügen insgesamt rund 43 Tonnen abgeworfen worden, in erster Linie Lebensmittel wie Reis, Mehl und Fertiggerichte, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Montag.
Der durch den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 auf Israel ausgelöste Krieg hat im Gaza-Streifen eine humanitäre Katastrophe ausgelöst, auch weil Israel immer wieder Hilfslieferungen blockiert. Derzeit gelangen wieder mehr Hilfsgüter per Lastwagen in das Gebiet. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sprach am Montag von einer leichten Verbesserung der Lage. Dies reiche aber bei Weitem nicht aus.