Ärzte dringen auf höhere Impfquoten

Ärzte dringen auf höhere Impfquoten

Hannover (epd). Die niedersächsische Ärztekammer hat vor den gesundheitlichen Risiken eines mangelnden Impfschutzes insbesondere für Kinder gewarnt. Die Impfquoten in Deutschland seien derzeit zu niedrig, damit eine Herdenimmunität etwa für Masern und Diphterie greife, teilte der Verband am Dienstag in Hannover mit. Daher seien größere Ausbrüche von Masern, Kinderlähmung, Keuchhusten oder Diphterie nicht unwahrscheinlich.

Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) liege bei 77 Prozent der Zweijährigen eine Grundimmunisierung gegen Masern vor. Nur 64 Prozent der Kinder hätten im Alter von 15 Monaten die zur Grundimmunisierung benötigten drei Impfstoffdosen gegen Diphtherie, Wundstarrkrampf und Keuchhusten erhalten. Gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) seien nur 21 Prozent der einjährigen Kinder ausreichend geimpft. Da in den vergangenen Monaten vermehrt Polioviren in deutschen Abwasserproben nachgewiesen wurden, sei eine vollständige Impfung sehr wichtig, betonte die Landesärztekammer unter Verweis auf das RKI.

Die Ärztekammer appellierte überdies an Erwachsene, an die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Auffrischungsimpfungen und im Herbst an die Grippe-Impfung zu denken.