Gebeine möglicher NS-Opfer gefunden

Gebeine möglicher NS-Opfer gefunden

Ludwigsfelde (epd). Im brandenburgischen Ludwigsfelde sind möglicherweise sterbliche Überreste noch unbekannter NS-Opfer gefunden worden. Die Vermutung, dass es dort bisher nicht geborgene Gebeine von Zwangsarbeiterinnen geben könnte, stehe schon seit Längerem im Raum, sagte ein Stadtsprecher am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Der aktuelle Fund der Gebeine zweier Personen bestätigt diese Vermutung“, fügte er hinzu.

Zuvor hatte der Arbeitskreis Zwangsarbeit Ludwigsfelde erklärt, die bei Bodensondierungen auf einem Gelände an der Bundesautobahn gefundenen menschlichen Gebeine seien ein Indiz für ein NS-Massengrab. Auf dem Gelände seien zwischen 1942 und 1945 Menschen begraben worden, die in einem Flugzeugmotorenwerk von Daimler Benz Zwangsarbeit leisten mussten. Es müsse deshalb nach weiteren Toten gesucht werden.

Von der Stadt hieß es, sie stehe in Kontakt mit dem Arbeitskreis. Im Herbst sei eine Diskussion über die Erinnerungskultur in Ludwigsfelde geplant. Dabei könne auch ein künftiger Bestattungsort eventuell noch zu bergender Gebeine zum Thema gemacht werden.

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten betonte, es müsse geprüft werden, ob die Toten Soldaten, Zivilisten, Zwangsarbeiter oder KZ-Häftlinge des dortigen Außenlagers mit rund 1.100 Frauen aus Ravensbrück waren. Erst danach könne über das weitere Vorgehen entschieden werden, sagte ein Stiftungssprecher dem epd. Es könnte sich auch um jüdische KZ-Häftlinge handeln. Wenn es Hinweise darauf geben sollte, dass im Umfeld möglicherweise weitere NS-Opfer bestattet wurden, müsse dem ebenfalls nachgegangen werden.