Nach Goldschatz-Diebstahl: Gericht verhängt lange Haftstrafen

Nach Goldschatz-Diebstahl: Gericht verhängt lange Haftstrafen

Ingolstadt (epd). Nach dem Diebstahl des Goldschatzes aus dem Kelten-Römer-Museum im oberbayerischen Manching hat das Landgericht Ingolstadt vier Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Sie wurden des schweren Bandendiebstahls und weiterer Straftaten schuldig gesprochen, wie Gerichtssprecherin Petra Osthoff am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Die Männer hatten zu allen Vorwürfen geschwiegen, ihre Verteidiger hatten Freisprüche verlangt.

Haupttäter ist ein Mann aus Schwerin. Er wurde zu elf Jahren verurteilt. Seine beiden Mittäter wurden zu acht und sieben Jahren sowie ein weiterer Täter zu vier Jahren und neun Monaten verurteilt. Die Strafkammer war bei der Strafbemessung weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt. Sie hatte zwischen sechseinhalb und zwölf Jahre Haft gefordert. Die Beschuldigten sitzen seit zwei Jahren in Untersuchungshaft.

Die Angeklagten waren in der Nacht auf den 22. November 2022 in das Kelten-Römer-Museum eingedrungen und hatten den mehr als 2000 Jahre alten keltischen Goldschatz gestohlen. Archäologen hatten die 483 Goldmünzen und einen größeren Klumpen aus Gold im Jahr 1999 bei Ausgrabungen in Manching gefunden. Vom größten Teil der Beute fehlt bis heute jede Spur. Die Staatsanwaltschaft hatte den materiellen Wert des Schatzes auf eineinhalb Millionen Euro beziffert.

Das Bayerische Landeskriminalamt hatte nach dem Einbruch eine Sonderkommission gegründet. Die Kriminalbeamten kamen den Tätern auf die Spur, nachdem sie in der Nähe des Tatorts Einbruchwerkzeug gefunden hatten, auf dem sich eine DNA-Spur befand.

Den vier Beschuldigten werden weitere Einbrüche in Deutschland und Österreich vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft spricht von 30 Fällen, die zwischen 2014 und 2022 in unterschiedlicher Besetzung verübt wurden.