Berlin (epd). Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes hat für Betroffene von Menschenhandel eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis gefordert. Damit würde ein Mittel zur Erpressung der Frauen wegfallen, nämlich deren Angst vor Abschiebung, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel am Mittwoch mit. Weiter sprach sich Terre des Femmes für die Schaffung sicherer und legaler Migrationswege aus.
Bei 88 Prozent der Opfer von Menschenhandel handle es sich um Mädchen und Frauen. Viele würden auf gefährlichen Migrationsrouten Opfer von Gewalt und später in Deutschland in der Prostitution ausgebeutet.
Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von Terres des Femmes, erklärte, „die Menschenwürde der Frauen wird massiv missachtet, auch nachdem sie in Deutschland angekommen sind“. Menschenhändler und deutsche Freier profitierten von diesen Frauen.
Weiter forderte Stolle eine konsequentere Strafverfolgung der Täter sowie Reformen im Prostitutionsrecht. Die Organisation verwies dabei auf das sogenannte „Nordische Modell“, das bereits in Ländern wie Norwegen und Schweden umgesetzt werde. Dieses umfasse neben einem Sexkaufverbot auch die Entkriminalisierung und Entstigmatisierung der Prostituierten.
Terres des Femmes ist ein 1981 in Hamburg gegründeter gemeinnütziger Verein, der sich für ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben von Mädchen und Frauen weltweit einsetzt.