Berlin (epd). Mit Verspätung hat der Berliner Christopher Street Day (CSD) am Samstagmittag begonnen. Der Co-Vorstand des Berliner CSD-Vereins, Marcel Voges, sagte in seiner Eröffnungsrede, die queere Community wolle „den Platz in der Gesellschaft, den wir uns über viele Jahre erkämpft haben, mit aller Kraft verteidigen“. Als prominente Redner traten die Bundestagsvizepräsidenten Josephine Ortleb (SPD) und Omid Nouripour (Grüne) auf.
Mit 80 Wagen, 100 Fußgruppen und Hunderttausenden Teilnehmenden zieht die Demonstration unter dem Motto „Nie wieder still!“ bis zum Brandenburger Tor. Dort ist für den Nachmittag eine Abschlusskundgebung geplant, im Anschluss soll es bis Mitternacht ein Programm aus Musik und Reden geben.
Auf der Demonstration sollen drei politische Kernforderungen gestellt werden: der Erhalt der Community- und Beratungsstrukturen, die Aufnahme queerer Menschen ins Grundgesetz und ein wirksamer Kampf gegen Hasskriminalität.
Am Schöneberger Ufer versammelten sich laut Polizeiangaben weniger als 100 Menschen aus dem rechten Spektrum zu einer Gegendemonstration, 400 Teilnehmer waren vorab angemeldet worden. Die Polizei sei insgesamt mit 1.300 Kräften vor Ort, darunter befänden sich auch Einheiten aus mehreren Bundesländern.
Der Berliner Landessprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, hatte zuvor dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ gesagt, es gebe eine neue Gefahr durch rechtsextreme Gewalt. An mehreren Orten Deutschlands wurde in diesem Jahr aus dem rechtsextremen Spektrum gegen CSDs mobilisiert, teilweise kam es zu tätlichen Übergriffen.