Warken pocht auf Gleichbehandlung bei Arztterminen

Warken pocht auf Gleichbehandlung bei Arztterminen

Berlin (epd). Der Versichertenstatus der Patienten sollte nach Ansicht von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) keine Rolle bei der Terminfindung in Arztpraxen spielen sollte. „Bei der Terminvergabe darf es keinen Unterschied machen, ob jemand privat oder gesetzlich versichert ist“, sagte Warken den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Gesetzlich Versicherte müssen in Deutschland oft länger auf Facharzttermine warten als Privatversicherte.

Die Ministerin warb zudem erneut für ein sogenanntes Primärarztsystem. „Der Hausarzt soll erste Anlaufstelle sein und sicherstellen, dass Patienten innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens einen Termin beim Facharzt bekommen“, betonte sie. Mit Blick auf Forderungen nach einer Praxis- oder Kontaktgebühr äußerte sich Warken zurückhaltend. „Es gibt viele Möglichkeiten, Praxisbesuche so zu steuern, dass die Patienten weiterhin gut versorgt werden, ohne sie unnötig finanziell zu belasten“, sagte sie.

Grundsätzlich gingen Deutsche häufiger zum Arzt als Menschen in anderen Ländern. „Das führt allerdings nicht dazu, dass sie deswegen unbedingt gesünder sind oder länger leben. Deswegen brauchen wir mehr Steuerung, um unnötige Arztbesuche zu vermeiden und um Patienten, die darauf dringend angewiesen sind, schnellere Termine bei Haus- und Fachärzten zu verschaffen“, sagte die Bundesgesundheitsministerin.