Berlin (epd). Angesichts steigender Eigenanteile für Pflegeheimplätze dringt Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) auf Maßnahmen zur Kostensenkung. „Mein Ziel ist, den rasanten Anstieg der Eigenanteile zu stoppen. Vor allem die Kosten der Unterbringung sind teurer geworden, ebenso das Bauen“, sagte Warken den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Für einen Pflegeheimplatz müssen Bewohner im ersten Jahr inzwischen durchschnittlich mehr als 3.000 Euro monatlich aus eigener Tasche zahlen.
Warken nahm die Bundesländer für eine Kostenreduzierung in die Pflicht. „Zu häufig werden Investitionskosten auf Bewohnerinnen und Bewohner abgewälzt. Außerdem sind die Auflagen fürs Bauen von Heimen häufig zu streng“, sagte sie. Hier müssten die Länder ihre Vorschriften und Standards überprüfen. Die Ministerin verwies auch auf das neue Pflegekompetenzgesetz, in dem die Möglichkeit neuer Wohnformen gefördert werde.
Die Ministerin reagierte damit auf eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Datenauswertung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek). Demnach betrug am 1. Juli 2025 die bundesweite durchschnittliche Eigenbeteiligung für Plätze in stationären Pflegeeinrichtungen im ersten Aufenthaltsjahr 3.108 Euro. Im Vorjahr lagen die Eigenanteile noch bei 2.871 Euro. Seither sind sie um 8,3 Prozent gestiegen. Die massiven Preisaufschläge seien auf gestiegene Kosten für Personal und Lebenshaltung zurückzuführen.
Der Eigenanteil in Pflegeheimen setzt sich aus Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen sowie dem einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE) zusammen, der vor allem Kosten für das Pflegepersonal umfasst. Für den EEE gibt es abgestufte Zuschüsse, daher sinkt der Eigenanteil mit zunehmender Aufenthaltsdauer. Die Höhe des Eigenanteils variiert zudem je nach Einrichtung.