Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat israelische Militärangriffe auf Mitarbeitende in Deir-al-Balah im Gaza-Streifen scharf verurteilt. Die Attacken gefährdeten die Hilfsoperationen der Organisation für die Bevölkerung in dem umkämpften Gebiet, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic am Dienstag in Genf.
Die Mitarbeiter seien in dem Ort in einem Wohnhaus untergebracht gewesen, das dreimal attackiert worden sei. Sie seien misshandelt worden und ein Vorratslager sei zerstört worden. Die Angriffe hätten sich am Montag ereignet.
Das israelische Militär sei in das Gebäude eingedrungen und habe Frauen und Kinder gezwungen, zu Fuß zu flüchten. Die Israelis hätten männliche Mitarbeiter und Familienmitglieder in Handschellen gelegt, entkleidet, verhört und mit vorgehaltener Waffe durchsucht. Zwei WHO-Mitarbeiter und zwei Familienangehörige seien festgenommen worden.
Drei davon seien später freigelassen worden, während ein Mitarbeiter weiterhin festgehalten werde. Die WHO forderte laut dem Sprecher die sofortige Freilassung des verbleibenden inhaftierten Mitarbeiters und Schutz für ihr Personal.
Israel und die Terrorgruppe Hamas führen seit Oktober 2023 einen Krieg gegeneinander, der für die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen eine humanitäre Katastrophe ausgelöst hat. Der Krieg begann mit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. UN-Experten werfen beiden Seiten Kriegsverbrechen vor.
