UN: Millionen Menschen im Südsudan droht Verlust von Hilfslieferungen

UN: Millionen Menschen im Südsudan droht Verlust von Hilfslieferungen

Juba, Genf (epd). Wegen ausbleibender Gelder sind Millionen Menschen im Südsudan laut dem UN-Welternährungsprogramm vom Verlust lebensrettender Ernährungshilfe bedroht. Die internationalen Mittelkürzungen führten unweigerlich zur Einstellung von Hilfslieferungen für die Hungernden, warnte das WFP am Dienstag in der südsudanesischen Hauptstadt Juba.

Das WFP habe in diesem Jahr mehr als zwei Millionen Menschen mit Hilfslieferungen in dem Konfliktland erreicht. Die Hälfte der Bevölkerung oder 7,7 Millionen Menschen sei von schwerem Hunger betroffen. Rund 2,3 Millionen Kinder seien durch Unterernährung gefährdet. Der Hunger sei besonders in den Konfliktgebieten im Gliedstaat Upper Nile und solchen Regionen verbreitet, die von Überschwemmungen betroffen seien.

US-Präsident Donald Trump hatte nach seinem Amtsantritt im Januar die Zahlungen für die internationale humanitäre Hilfe massiv gekürzt und in vielen Fällen komplett eingestellt. Auch andere Geberländer strichen die Überweisungen zusammen.

Der Südsudan kommt seit der Unabhängigkeit vom Sudan 2011 nicht zur Ruhe. In verschiedenen Regionen kämpfen bewaffnete Milizen gegen die Regierungsarmee. Präsident Salva Kiir stellte kürzlich Vizepräsident Riek Machar unter Hausarrest. Die Politiker hatten im Bürgerkrieg von 2013 bis 2018 verfeindete Lager angeführt. Friedensabkommen wurden wiederholt gebrochen.