Schneider setzt auf Natur als "Klimaanlage" gegen Hitze und Dürre

Schneider setzt auf Natur als "Klimaanlage" gegen Hitze und Dürre

Berlin (epd). Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will mithilfe der Natur für mehr Abkühlung und Wasserspeicher sorgen. „Die Natur ist unsere wichtigste Verbündete, sowohl gegen Hitze und Trockenheit, als auch gegen Starkregen und Überschwemmungen“, erklärte der Minister am Dienstag in Berlin. Richtig eingesetzt könne die Natur helfen, Wasser zu speichern und Landschaften abzukühlen.

Dazu hat Schneider eine Initiative gestartet, die neben technischen Lösungen zur Regenwasserspeicherung auch auf die Natur in Form von Straßenbäumen, Mooren und Wäldern setzt. „In Städten können Straßenbäume oder entsiegelte Flächen im Sommer mehrere Grad Unterschied machen. Auf dem Land wirken Wälder und Moore wie natürliche Klimaanlagen und speichern zugleich Wasser“, erklärte der Minister.

Mit dem Fünf-Punkte-Plan für mehr Abkühlung und Wasserspeicher setzt der Umweltminister auf deutlich mehr Geld für bestehende Programme. So soll das KfW-Programm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ mit insgesamt 385 Millionen Euro mehr als verdoppelt so viel Geld erhalten wie bisher. Damit können Kommunen mehr Bäume pflanzen und erstmals auch Flächen entsiegeln. Zudem stellt das Ministerium für klimaangepasstes Waldmanagement künftig 145 statt 135 Millionen Euro jährlich über zehn Jahre bereit - damit sollen weitere 120.000 Hektar Wald an den Klimawandel angepasst werden.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf den Mooren: Sie sollen durch Wiedervernässung zu großflächigen Wasserspeichern werden. Noch in diesem Jahr will das Ministerium eine neue Förderrichtlinie für „nasse Landwirtschaft“ vorlegen, die eine großflächige Bewirtschaftung vernässter Flächen ermöglichen soll. Zudem will das Ministerium Renaturierungs- und Wiedervernässungsvorhaben beschleunigen. Dazu sollen Genehmigungsverfahren vereinfacht und Planungsprozesse gestrafft werden.