Kenianischer Aktivist Mwangi angeklagt

Kenianischer Aktivist Mwangi angeklagt

Frankfurt a.M., Nairobi (epd). Zwei Tage nach seiner Festnahme ist der kenianische Menschenrechtler Boniface Mwangi wegen des unerlaubten Besitzes von Munition angeklagt worden. Der in dem ostafrikanischen Land prominente Aktivist wurde im Anschluss gegen die Zahlung einer Kaution freigelassen, wie der kenianische Sender Capital FM am Montag berichtete.

Medienberichten zufolge wurden dem Aktivisten nach seiner Festnahme am Samstag ursprünglich „terroristische Aktivitäten“ im Zusammenhang mit regierungskritischen Protesten am 25. Juni vorgeworfen. Laut Capital FM muss sich Mwangi nun wegen des rechtlich weniger schwerwiegenden Besitzes von drei Kanistern Tränengas und einer Gewehrpatrone verantworten. Der Terrorismus-Vorwurf wurde demnach verworfen.

In Kenia gibt es seit Wochen immer wieder Demonstrationen gegen Polizeigewalt und die Regierungspolitik, die von den Sicherheitskräften teils gewaltsam niedergeschlagen werden. Bei den Protesten am 25. Juni wurden laut Amnesty International mindestens 16 Menschen von Sicherheitskräften getötet. Unter dem Hashtag #FreeBonifaceMwangi hatten sich Nutzerinnen und Nutzer in den sozialen Netzwerken für die Freilassung Mwangis eingesetzt.

Mwangi zählt zu den prominentesten Menschenrechtsaktivisten in Kenia. Im Mai hatte seine vorübergehende Festnahme in Tansania international für Aufmerksamkeit gesorgt. Er war gemeinsam mit weiteren Aktivistinnen und Aktivisten angereist, um das Gerichtsverfahren gegen den Oppositionsführer Tundu Lissu zu verfolgen.