Grab der Zweitfrau von Preußenkönig entdeckt

Grab der Zweitfrau von Preußenkönig entdeckt

Berlin (epd). Bei Sanierungsarbeiten in der Schlosskirche Berlin-Buch ist in einer Gruft der mutmaßliche Sarg der Zweitfrau von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen (1744-1797) entdeckt worden. Wie das Landesdenkmalamt am Montag in Berlin mitteilte, wurden bereits am 8. Juli die Reste eines reich verzierten Sarges aus dem späten 18. Jahrhundert freigelegt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handele es sich um die Grablege der Julie von Voß (1766-1789), der zweiten Ehefrau des Königs.

Der Archäologe Sebastian Heber sprach von einem außergewöhnlichen Fund: „In der rechteckigen, gemauerten und mit Erde verfüllten Gruft fand sich der gut erhaltene, mit zahlreichen vergoldeten Leisten und Medaillons verzierte Holzsarg.“ Die 2,60 Meter lange und 1,30 Meter breite Grablege liefere wertvolle Einblicke in eine herausragende Frauenbestattung am Ende des 18. Jahrhunderts. Der Sarg wurde allerdings nicht geöffnet, hieß es.

Julie von Voß wurde den Angaben zufolge 1766 im Schloss Buch geboren. 1783 wurde sie Hofdame der preußischen Königin Elisabeth Christine (1715-1797). Dort lernte sie den künftigen preußischen König kennen. Dieser heiratete sie nach Abstimmung mit seiner Ehefrau, Königin Friederike Luise (1769-1797), „in Zweitehe“ 1787. Im November desselben Jahres ernannte er sie zur Gräfin von Ingenheim.

Nach der Geburt ihres Sohnes Gustav Adolf (1789-1855) starb Julie von Voß 1789 an den Folgen einer Lungentuberkulose. Sie wurde in der Schlosskirche Buch bestattet. Die genaue Lage war in Vergessenheit geraten. Grab und Gruft sollen gesichert und am Originalstandort wieder verschlossen werden.