Berlin (epd). Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) hat zum 81. Jahrestag des gescheiterten Hitlerattentats die Rolle der Angehörigen der Widerstandskämpfer hervorgehoben. Weimer sprach am Sonntag in Berlin von „stillen Heldinnen und Helden“. Nach dem 20. Juli 1944 hätten auch die Familien der Widerstandskämpfer Mut bewiesen und oft einen hohen Preis bezahlt, betonte der Kulturstaatsminister.
Weimer erinnerte an „Verwandte, die zwischen Aktenbergen Briefe versteckten. Ehefrauen, die in Gefängnissen ausharrten“ oder an „Mütter, die Verhöre über sich ergehen ließen, immer in Angst, was man ihren Kindern antun würde“. Der Blick auf den Widerstand müsse um diese Menschen erweitert werden. Zwar gebe es für diese Menschen kein Denkmal und keine Erinnerungstafel: „Und doch haben sie unsere Geschichte mitgeprägt: die stillen Heldinnen und Helden, deren Zivilcourage keinen nachträglichen Applaus fand und deren Hinterlassenschaften in den Archiven verstaubten.“
An das gescheiterte Hitler-Attentat vor 81 Jahren wird am Sonntag mit einer Gedenkveranstaltung der Bundesregierung in der Gedenkstätte Berlin-Plötzensee erinnert. Am 20. Juli 1944 hatte eine Widerstandsgruppe um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg und General Friedrich Olbricht versucht, Hitler im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ in Ostpreußen zu töten. Das Attentat misslang. Vier Anführer des Widerstands, darunter Stauffenberg und Olbricht, wurden noch am selben Tag hingerichtet.