Für gute Pflegeplanung fehlen in Kommunen oft Daten und Personal

Für gute Pflegeplanung fehlen in Kommunen oft Daten und Personal

Berlin (epd). Bei der Planung von Versorgungsstrukturen für Pflegebedürftige beklagen viele Fachleute in den Kommunen einen Mangel an aussagekräftigen Daten. Auch an Personal und Geld fehlt es oft, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des IGES-Instituts hervorgeht.

Die IGES Gruppe ist laut Eigendarstellung ein Verbund von Forschungs- und Beratungsunternehmen in Europa, die sich mit den Themenfeldern Gesundheit, Verkehr, Bildung und Wohnungswesen befasst. Das Unternehmen untersuchte im Auftrag der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Pflegestrukturplanung. Zudem wurden wissenschaftliche Interviews mit Fachleuten aus den Kommunen geführt.

„Das Fehlen von kleinräumigen, aktuellen Daten und Statistiken stellt aus Sicht aller interviewten Personen ein großes Hindernis dar“, heißt es in dem Gutachten. Demnach beklagten die Interviewten, dass Daten teils nur kostenpflichtig oder gar nicht zugänglich seien, beispielsweise Leistungsdaten von Kostenträgern. Außerdem berichteten fast alle Gesprächspartnerinnen und -partner von einem „Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen in den Kommunalverwaltungen“ für eine eigenständige Pflegeplanung.

Die Rahmenbedingungen in den verschiedenen Ländern und Kommunen variieren laut dem Gutachten stark. Doch „trotz der großen Heterogenität bundesweit ähneln sich die Befunde, Wünsche und Anregungen, die aus den Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Planungspraxis gewonnen wurden, stark“, heißt es dort weiter.

Das Gutachten hatte noch die vorherige Bundesregierung in Auftrag gegeben. Die heutige Pflegebevollmächtigte Katrin Staffler (CSU) kritisierte einen Verzicht auf eine verbindliche kommunale Bedarfsplanung in der Pflegeversicherung, im Gegensatz zum Gesundheitsbereich. „Das muss sich ändern“, erklärte sie.