Dessau-Roßlau (epd). Seit der Einführung des Europäischen Emissionshandels vor 20 Jahren sind klimaschädliche Emissionen deutlich zurückgegangen. Wie das Umweltbundesamt am Mittwoch in Dessau-Roßlau mitteilte, ging der Ausstoß klimaschädlicher Gase seitdem um 51 Prozent zurück, in Deutschland um 47 Prozent. Der etwas schlechtere nationale Wert sei auf die Entwicklung während der Finanzkrise Ende der 2000er Jahre zurückzuführen, von der Deutschland geringer als andere Länder betroffen gewesen sei.
Im vergangenen Jahr seien die Emissionen im Europäischen Emissionshandel um 5,5 Prozent zurückgegangen, hieß es. Im Energiesektor betrug der Rückgang zehn Prozent, in der Industrie gab es ein Plus von einem Prozent. Ein Jahr zuvor gingen die Emissionen laut Umweltbundesamt um 18 Prozent zurück. Der Rückgang im Energiesektor betrug 22 Prozent, in der Industrie 10 Prozent. Der Europäische Emissionshandel umfasst den Angaben zufolge die klimaschädlichen Emissionen der energieintensiven Industrie, der Energiewirtschaft, des innereuropäischen Luftverkehrs und seit 2024 auch des Seeverkehrs.
In Zukunft sei vorgesehen, dass sich die kostenfreie Zuteilung von Emissionen in den Industriebranchen weiter reduziert, sagte Annett Hohlfeld vom Umweltbundesamt. Das gelte vor allem dort, wo künftig der „Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM)“ greifen soll. Dabei handelt es sich um ein Instrument der Europäischen Union, um CO2-Emissionen von importierten Waren mit denen in der EU hergestellter Waren gleichzusetzen.