Freiburg (epd). Das katholische Hilfswerk Caritas international hat im vergangenen Jahr weltweit 9,1 Millionen Menschen in Not geholfen. Das seien 1,6 Millionen Menschen mehr als im Jahr 2023, sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz in Freiburg.
Der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, äußerte sich besorgt über Einschnitte bei der Hilfe. Nach Caritas-Schätzungen kürzten Regierungen weltweit in diesem Jahr die humanitäre Hilfe um rund 60 Milliarden Dollar, das sei im Vergleich zu 2024 ein Rückgang um ein Drittel. Schätzungsweise 60.000 humanitäre Helfer hätten in den vergangenen Monaten entlassen werden müssen, darunter mehr als 5.000 Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Müller warnte davor, dass durch die Kürzungen die Schwächsten zuerst getroffen werden. Beispielsweise erhielten zwei Millionen Menschen in Äthiopien keine Nahrungsmittelhilfe mehr und Tausende Kinder könnten in den Rohingya-Flüchtlingscamps in Bangladesch nicht mehr zur Schule gehen.
Im Jahr 2024 unterstützte Caritas international nach eigenen Angaben 626 Projekte in 73 Ländern. Insgesamt rund 80 Prozent ging in die Not- und Katastrophenhilfe, der Rest in Projekte zum Wiederaufbau, soziale Hilfen sowie Katastrophen- und Krisenprävention. Rund 117.000 Spenderinnen und Spender haben 2024 insgesamt 40,1 Millionen Euro gespendet. Hinzu kamen öffentliche Gelder, etwa von der Bundesregierung oder der EU, und Mittel kirchlicher Förderer. Für die Unterstützung der Hilfsbedürftigen standen dem Hilfswerk 105 Millionen Euro zur Verfügung.