Sudan: Berichte über Massaker mit mehr als 200 Toten

Sudan: Berichte über Massaker mit mehr als 200 Toten

Nairobi, Khartum (epd). Bei einem von der RSF-Miliz im Sudan verübten Massaker sind laut Medienberichten mehr als 200 Menschen getötet worden. Wie das Onlineportal „Sudan Tribune“ am Montagabend unter Berufung auf eine lokale Menschenrechtsgruppe berichtete, wurden bei den Angriffen am Wochenende im Bundesstaat Nord-Kordofan Dörfer niedergebrannt und die Bewohner getötet. In dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg im Sudan werden den Konfliktparteien immer wieder schwere Verbrechen vorgeworfen.

Der Bericht bei „Sudan Tribune“ stützt sich auf Angaben der „Emergency Lawyers“, einer Menschenrechtsgruppe, die den Konflikt beobachtet. Zudem werden Äußerungen von Anwohnerinnen und Anwohnern zitiert. Demnach kam es bei den Angriffen auch zu Plünderungen.

Der Krieg im Sudan begann im April 2023 mit Kämpfen zwischen der RSF-Miliz und der regulären Armee in der Hauptstadt Khartum. Schnell weitete sich der Krieg auf weitere Teile des Landes aus. Hintergrund ist ein Konflikt um die Macht in dem nordostafrikanischen Land und die Kontrolle über wertvolle Ressourcen wie Gold. Im Mai hatte die Armee die Kontrolle über Khartum zurückerlangt. Derzeit konzentrieren sich die Kämpfe auf den westlich von Khartum gelegenen Bundesstaat Nord-Kordofan sowie Nord-Darfur an der Grenze zum Tschad.

Auch die Vereinten Nationen äußerten sich zuletzt besorgt über die Lage in Nord-Kordofan. Demnach wurden über das Wochenende 3.400 Menschen wegen der zunehmenden Unsicherheit zur Flucht gezwungen. Insgesamt leiden im Sudan laut dem Welternährungsprogramm (WFP) fast 25 Millionen Menschen akut Hunger, etwa die Hälfte der Bevölkerung.