Mehr Kinder im Sudan wegen schwerer Mangelernährung in Behandlung

Mehr Kinder im Sudan wegen schwerer Mangelernährung in Behandlung

Frankfurt a.M., Port Sudan (epd). Die Hungerkrise in der sudanesischen Darfur-Region spitzt sich laut Unicef weiter zu. Seit Beginn des Jahres mussten in Darfur im Vergleich zum Vorjahr mehr Kinder wegen schwerer akuter Mangelernährung behandelt werden, wie das UN-Kinderhilfswerk am Freitag in Port Sudan mitteilte. Infolge des seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieges haben in dem nordostafrikanischen Land insgesamt Millionen von Menschen nicht genügend zu essen.

Unicef verwies auf neue Daten, denen zufolge die Zahl der Kinder, die in Darfur wegen schwerer akuter Mangelernährung behandelt wurden, zwischen Januar und Mai 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 46 Prozent gestiegen sei. Allein im Bundesstaat Nord-Darfur seien in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mehr als 40.000 Kinder in Behandlung gewesen.

Schwere akute Mangelernährung ist laut Unicef die gefährlichste Form der Mangelernährung. Betroffene Kinder seien anfällig für lebensbedrohliche Komplikationen, hieß es. Sie benötigten sofortige und intensive medizinische Versorgung.

„Kinder in Darfur werden durch den Konflikt ausgehungert und sind vom lebensrettenden Zugang zu Hilfe abgeschnitten“, erklärte der Leiter der Unicef-Hilfe im Sudan, Sheldon Yett. Ohne schnelle humanitäre Hilfe drohe ein weiterer Anstieg: „Das Überleben der Kinder hängt davon ab, ob die Weltgemeinschaft sich dafür entscheidet, zu handeln oder wegzuschauen“, unterstrich Yett.

Der Krieg im Sudan begann am 15. April 2023 und weitete sich schnell auf weitere Teile des Landes aus. Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen der regulären Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz. Insgesamt hungern im Sudan nach UN-Angaben fast 25 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung.