Berlin (epd). Fast jedes fünfte Fahrzeug (19 Prozent), das die Wohlfahrtsverbände auf den Straßen haben, fährt einer nicht repräsentativen Umfrage zufolge elektrisch. Der Wert liege deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt, heißt es in einer Mitteilung der Sozialverbände vom Donnerstag. Befragt wurden 180 Mitgliedsorganisationen.
Demnach haben knapp zwei Drittel (60 Prozent) der Organisationen ein sehr großes Interesse an der weiteren Elektrifizierung ihrer Flotte. Weitere 26 Prozent stehen der Antriebswende zumindest aufgeschlossen gegenüber. Unterschieden wurde in der Auswertung nicht, zu welchem Zweck die schon vorhandenen E-Fahrzeuge genutzt werden.
Als größtes Hindernis für die Umstellung des Fuhrparks nannten die befragten Träger das fehlende Angebot bezahlbarer Elektroautos zum Preis unter 20.000 Euro. Noch gravierender sei jedoch der Mangel an eigener Ladeinfrastruktur: In 15 Prozent der Fälle müssten die Mitarbeitenden auf öffentlichen Parkplätzen parken, oft ohne sicheren Zugang zu den Ladestationen.
Die Wohlfahrtsverbände riefen die Politik auf, den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität im Sozial- und Pflegesektor gezielt zu fördern. Eva Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, sagte mit Blick auf die ambulante Pflege: „Unkomplizierte und passgenaue Förderprogramme müssen die Besonderheiten gemeinnütziger Träger berücksichtigen.“
Rüdiger Schuch, Präsident Diakonie Deutschland, betonte, man wolle „die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte entschlossen voranbringen“. Doch dazu brauche es politische Unterstützung „für bezahlbare E-Autos und eine unbürokratische Förderung der Ladeinfrastruktur“. Dann könne die Wohlfahrtspflege einen spürbaren Beitrag zur Mobilitätswende leisten.
Für die Umfrage zwischen Dezember 2024 und Februar 2025 wurden Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt, des Deutsche Caritasverbands, des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, des Deutschen Roten Kreuzes und Diakonie Deutschland kontaktiert.