Berlin (epd). Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hat den Klimawandel als „größte soziale Frage des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. Bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für das Jahr 2025 am Dienstag im Bundestag warnte Schneider vor einer dramatischen Beschleunigung der Klimakrise. Deutschland stehe derzeit möglicherweise vor dem vierten Dürrejahr seit 2018, sagte er.
Viele Menschen hätten längst verstanden, dass sie auch selbst mehr gegen den Klimawandel tun können, sagte Schneider. Es gebe immer mehr Solaranlagen auf Dächern und Balkonen, mehr Wärmepumpen und mehr E-Autos. Der Umweltminister sprach von „einer Energiewende, von der alle profitieren können“.
Der Minister bekräftigte das Ziel der Klimaneutralität bis 2045, das erst kürzlich im Grundgesetz verankert wurde. Er betonte, dass sich die gesamte Bundesregierung zu den nationalen, europäischen und internationalen Klimaschutzzielen bekenne. Europa bezeichnete Schneider als „Zugpferd beim internationalen Klimaschutz“, das auch Länder wie China, Indien und Brasilien motivieren könne mitzuziehen.
Vorige Woche hatte die EU-Kommission ihr Klimaziel für 2040 vorgeschlagen: Bis zu diesem Jahr sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken.
Neben Naturschutzmaßnahmen wie der Wiedervernässung der Moore ist die Bergung von Altmunition aus Nord- und Ostsee ein weiterer Schwerpunkt in der deutschen Klima- und Umweltpolitik. Dort liegen nach Schneiders Angaben 1,6 Millionen Tonnen Munition aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, die korrodieren und Sprengstoff ausstoßen.
Der geplante Etat für Schneiders Ministerium beläuft sich auf 2,69 Milliarden Euro - das bedeutet ein Plus von fast 300 Millionen im Vergleich zum vergangenen Jahr.