Stiftung fordert EU zu Investitionen in Verhütungsmethoden auf

Stiftung fordert EU zu Investitionen in Verhütungsmethoden auf

Hannover, Brüssel (epd). Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung fordert die Europäische Union auf, mehr Geld in bessere Verhütungsmöglichkeiten zu investieren. Rund 257 Millionen Frauen weltweit hätten keinen Zugang zu einer passenden Verhütungsmethode, teilte die Stiftung mit Sitz in Hannover am Dienstag mit. Männer könnten bis heute nur zwischen Kondomen oder einer irreversiblen Sterilisation wählen. Dabei wären laut Umfragen 70 Prozent von ihnen bereit, alternative Möglichkeiten zu nutzen.

Von diesen Alternativen würden einige auch in Europa entwickelt. Vor diesem Hintergrund übergab die Stiftung den Angaben zufolge gemeinsam mit führenden europäischen und internationalen Forschenden, Biotech-Firmen, Pharma-Unternehmen und anderen Geldgebern einen offenen Brief an EU-Forschungskommissarin Ekaterina Zaharieva. Darin wird die EU aufgerufen, sich dringend für die Forschung und Entwicklung von neuen Verhütungsmitteln für beide Geschlechter einzusetzen.

„Europa hat die einmalige Gelegenheit, die Innovation im Bereich der Verhütungsmittel voranzutreiben“, sagte Lisa Görlitz, Leiterin des Brüsseler Büros der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung und Initiatorin des Schreibens. Die Zeit sei reif, um Technologien zu entwickeln, die die Gesundheitsergebnisse weltweit verbesserten und langfristige soziale und wirtschaftliche Vorteile brächten.

Seit 2021 gibt es den Angaben zufolge keine EU-Finanzierung für die Forschung und Entwicklung von Verhütungsmitteln mehr, obwohl europäische Entwickler bei 19 Prozent der Verhütungsmittel, die sich derzeit in der weltweiten Forschung und Entwicklung befinden, führend sind. In dem Schreiben wird die Europäisch Union daher aufgefordert, ihre Position als Vermittlerin und Geldgeberin zu nutzen, um die Innovationsbemühungen in den Mitgliedstaaten mit globalen Partnern abzustimmen und zu verstärken.