Lehrerpräsident gegen Migrations-Obergrenzen an Schulen

Lehrerpräsident gegen Migrations-Obergrenzen an Schulen

Augsburg (epd). Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, hält den Vorstoß von Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) für Migrationsquoten an Grundschulen für nicht umsetzbar. „Wenn wir einfach eine Migrationsquote ansetzen, dann werden wir an der Umsetzung scheitern“, sagte Düll der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). „Das Ausweichverhalten deutscher Eltern, raus aus dem staatlichen System und hin zu Privatschulen, ginge radikal nach oben“, warnte der Lehrerverbandschef.

„Man darf nicht nur vom Migrationshintergrund ausgehen, sondern muss den Sprachstand eines Kindes zugrundelegen“, betonte Düll. Es gebe schließlich auch Kinder mit Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren seien und die Sprache beherrschten. Sprachschwierigkeiten von Kindern aus zugewanderten Familien müssten schon im Kindergarten oder in Zusatzkursen aufgefangen werden.

Bildungs- und Familienministerin Prien hatte jüngst eine Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund an Schulen als „ein denkbares Modell“ bezeichnet und dabei auf Erfahrungen aus dem Ausland verwiesen. Düll sagte zu dem Vorstoß, die Ministerin wolle damit „in erster Linie die Diskussion anregen“.