Rom (epd). Papst Leo XIV. hat zu seinem eigenen Urlaubsbeginn den Menschen schöne Ferien gewünscht. „Ich wünsche allen, dass sie eine Zeit der Erholung verbringen können, um Körper und Geist zu stärken“, sagte der Papst am Sonntag nach dem Angelus-Gebet. Am Sonntagnachmittag wollte sich Papst Leo für eine zweiwöchige Auszeit in die päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo, rund 30 Kilometer südöstlich von Rom, begeben.
In seinem letzten Mittagsgebet vor dem Urlaub appellierte Papst Leo erneut an die Mächtigen der Welt, die Waffen ruhen zu lassen. „Frieden ist der Wunsch aller Völker“, sagte der gebürtige US-Amerikaner Robert Francis Prevost. „Bitten wir den Herrn, die Herzen der Regierenden zu berühren und ihren Verstand zu inspirieren, damit sie die Gewalt der Waffen durch die Suche nach dem Dialog ersetzen.“
Auf Englisch kondolierte der Papst außerdem allen Betroffenen des Flutdramas in Texas. Bei der verheerenden Überschwemmung des Flusses Guadalupe sind mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen. 27 Mädchen, die an einem christlichen Sommerferienlager in der Nähe des Flusses teilgenommen hatten, wurden am Sonntagmittag weiter vermisst.
Das sonntägliche Mittagsgebet sprach der Papst wie üblich vom Fenster des Apostolischen Palastes in Rom aus. Während seines Urlaubs, der bis zum 20. Juli dauern wird, will Leo zwei Sonntagsmessen in den Gemeinden der Umgebung seiner Sommerresidenz feiern: Eine am 13. Juli in Castel Gandolfo selbst, eine weitere am 20. Juli in Albano. Das sonntägliche Angelusgebet wird er während seiner Ferien auf der zentralen Piazza von Castel Gandolfo sprechen.
Anders als manche seiner Vorgänger plant Leo nicht, in der Sommerresidenz Prominenz aus Politik und Gesellschaft zu Audienzen zu empfangen. Der Vatikan teilte mit, dass es bis zum 23. Juli keine öffentlichen oder privaten Papstaudienzen mehr geben werde.
Der neue Papst knüpft mit der Wahl seines Urlaubsortes an eine alte Tradition an. Die Präsenz der Päpste in Castel Gandolfo reicht mehr als 400 Jahre zurück. Papst Clemens VIII. (1592-1605) erwarb im Jahr 1596 den dortigen apostolischen Palast, Urban VIII. (1623-1644) startete 1626 die Tradition des päpstlichen Sommerurlaubs in dessen Wänden. Seitdem folgten die meisten seiner Amtsnachfolger diesem Brauch. Leos Vorgänger Papst Franziskus aber blieb auch im Sommer in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.