Zahl der Asylanträge in Deutschland deutlich gesunken

Zahl der Asylanträge in Deutschland deutlich gesunken
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat für das erste Halbjahr 61.336 Asyl-Erstanträge und 11.482 Folgeanträge registriert. Das sind 44,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Berlin (epd). Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten des Jahres nahezu um die Hälfte zurückgegangen. Von Januar bis Juni 2025 wurden 61.336 Asyl-Erstanträge und 11.482 Folgeanträge gestellt, wie ein Sprecher des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge am Wochenende auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte. Dies seien 44,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum mit 132.201 Asylanträgen.

Laut der „Welt am Sonntag“ ist Deutschland bei den Asylanträgen im europäischen Vergleich nun nicht mehr Spitzenreiter. Die Zeitung beruft sich auf unveröffentlichte Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union, die in Bezug auf Deutschland von den Daten des Bundesamtes abweichen. Demnach wurden in der Bundesrepublik im ersten Halbjahr 65.495 Asylanträge gestellt.

In Spanien hätten 76.020 Personen Schutz beantragt, in Frankreich seien es 75.428 gewesen. Deutschland liege an dritter Stelle, gefolgt von Italien (62.534), Griechenland (27.718) und Belgien (17.285). Die Schlusslichter seien Ungarn (47), die Slowakei (84) und Litauen (152).

Die meisten Antragssteller in Deutschland kamen dem Zeitungsbericht zufolge aus Afghanistan (22 Prozent), Syrien (20 Prozent) und der Türkei (11 Prozent). 3,1 Prozent der Antragssteller - und damit die fünftgrößte Gruppe in Deutschland - waren demnach Personen aus Russland.

Laut den EU-Zahlen stellten zwischen Anfang Januar und Ende Juni insgesamt 388.299 Menschen in den Ländern der Europäischen Union plus Norwegen und der Schweiz einen Asylantrag, wie die „Welt am Sonntag“ weiter schreibt. Das entspreche einem Rückgang um 23 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sieht die Entwicklung in Deutschland als Beleg für die Wirksamkeit seiner Migrationspolitik, zu der unter anderem umstrittenen Zurückweisungen von Asylsuchenden an der Grenze gehören. Er sprach in der „Bild“-Zeitung von einem „deutlichen Erfolg der Migrationswende“. Dobrindt und die neue schwarz-rote Bundesregierung sind seit Mai im Amt.