Genf (epd). Mehr als 800.000 Flüchtlinge aus Afghanistan sind laut dem Rotem Kreuz seit Januar über den Grenzübergang Islam Qala aus dem Iran in ihr Heimatland zurückgekehrt. Allein im Juni seien es mehr als 137.000 Kinder, Frauen und Männer gewesen, teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Dienstag in Genf mit und bat um internationale Unterstützung.
Die Rückkehrerinnen und Rückkehrer seien oft erschöpft und ohne ausreichende Mengen an Lebensmittel und Wasser unterwegs. Zudem leiden die Menschen demnach unter steigenden Temperaturen. Und auch nach ihrer Rückkehr nach Afghanistan seien ihre materiellen Aussichten schlecht. Denn auch die Gemeinden, in die sie zurückkehrten, hätten Mühe zu überleben.
Der Krieg zwischen Israel und dem Iran im Juni habe kaum Auswirkungen auf die Rückkehr gehabt. Die Menschen kehrten wegen veränderter Gesetzeslagen, schwierigen wirtschaftlichen Umständen und zunehmenden regionalen Spannungen zurück, erläuterte die Organisation. Viele hätten Jahre oder Jahrzehnte im Iran gelebt.
Afghanistan habe nach jahrzehntelangen Konflikten, wirtschaftlichen Problemen und Katastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen bereits mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Neben den Rückkehrern aus dem Iran seien seit Ende 2023 auch mehr als eine Million Menschen aus Pakistan zurückgekehrt.
Laut den Vereinten Nationen sind vom 1. Januar bis zum 25. Juni insgesamt 868.700 geflüchtete Afghaninnen und Afghanen aus dem Iran in ihr Heimatland zurückgekehrt. Die meisten Menschen nutzten dafür den Grenzübergang Islam Qala.