Weltgesundheitsorganisation: 871.000 Tote jährlich wegen Einsamkeit

Weltgesundheitsorganisation: 871.000 Tote jährlich wegen Einsamkeit

Genf (epd). Weltweit ist im Schnitt einer von sechs Menschen laut der Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen von Einsamkeit betroffen. Das könne Gesundheit und Wohlbefinden stark beeinträchtigen, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf.

In einem Bericht zum Thema führte die WHO aus, dass jedes Jahr 871.000 Menschen im Zusammenhang mit Einsamkeit sterben. Ein Grund sei, dass lebensrettende Hilfe in Notsituationen ausbleibe. Die WHO beschreibt Einsamkeit als „das schmerzhafte Gefühl, das aus der Kluft zwischen gewünschten und tatsächlichen sozialen Kontakten entsteht“.

Im digitalen Zeitalter, in dem die Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, endlos sei, fänden sich immer mehr Menschen isoliert und einsam, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Einsamkeit betreffe Menschen aller Altersgruppen, insbesondere Jugendliche und Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Zwischen 17 und 21 Prozent der Menschen von 13 bis 29 Jahren geben demnach an, sich einsam zu fühlen. Die höchste Rate sei unter Teenagern zu verzeichnen. Etwa 24 Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen erklärten, weniger Kontakte als gewünscht zu haben. In Ländern mit hohem Einkommen fühlten sich etwa elf Prozent einsam.