Frankfurt a.M., Budapest (epd). Die Stadt Frankfurt am Main hat am Samstag auf der Budapest Pride ihre Unterstützung für die ungarische Queer-Community bekundet. „Wir akzeptieren nicht, dass die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte für Freiheit, Vielfalt und queere Sichtbarkeit zurückgedreht werden“, sagte Stadtrat Wolfgang Siefert dem Evangelischen Pressedienst (epd). Siefert hält sich auf Einladung des Budapester Bürgermeisters Gergely Karácsony und stellvertretend für Oberbürgermeister Mike Josef zurzeit in der ungarischen Hauptstadt auf.
Die Budapest Pride Freedom Celebration wurde am Samstag trotz eines von der ungarischen Regierung verhängten Verbots und drohender Geldstrafen für Teilnehmende eröffnet und durchgeführt. Die Stadt Budapest hatte die Pride offiziell als städtisches Event angemeldet, um das Verbot zu umgehen. Frankfurt am Main und Budapest verbindet seit 1990 eine Städtepartnerschaft. Auch andere Partnerstädte seien mit offiziellen Vertretungen vor Ort, so Siefert, der Mobilitätsdezernent der Stadt Frankfurt am Main.
„Unsere Unterstützung gilt all jenen, die sich mutig für diese Werte einsetzen - insbesondere dem Budapester Bürgermeister, der sich offen gegen Viktor Orbán stellt“, fügte Siefert hinzu: „Indem er den verbotenen Pride-Marsch kurzerhand zur städtischen Veranstaltung erklärte, die keiner Genehmigung bedarf, hat er ein starkes Zeichen gesetzt.“ Die Veranstalter hatten vor Beginn mit Gegendemonstrationen und Störversuchen rechter Gruppierungen gerechnet.
Bei Pride-Paraden demonstrieren Menschen für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ). In Frankfurt findet der Christopher Street Day (CSD) in diesem Jahr vom 17. bis 20. Juli statt. Das Event erinnert an einen Aufstand der Homo- und Transsexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.