Köln (epd). Die Einschnitte bei der Entwicklungshilfe haben nach den Worten von Martin Frick, Leiter des Berliner Büros des UN-Welternährungsprogramms (WFP), unmittelbare Folgen für Bedürftige. „Irgendwann ist der Laib Brot so dünn geschnitten, dass eigentlich nichts mehr übrig bleibt“, sagte Frick zur Kürzung von Essensrationen am Montag im Deutschlandfunk. Zum Teil würden die Rationen schon seit 2022 gekürzt, seitdem die Mittel kontinuierlich und inzwischen immer schneller zurückgingen.
Der UN-Vertreter Frick sagte, das Welternährungsprogramm erwarte für das laufende Jahr 40 Prozent weniger Geld für seine Arbeit. Das habe zur Folge, dass das WFP Menschen, denen es unmittelbar helfen müsse, gar nicht mehr helfen könne. Seine Organisation schrumpfe. „Wir sind bereits an vielen Orten der Welt nicht so präsent, wie wir das sein sollten“, berichtete er.
Am Montag kommen im spanischen Sevilla Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, UN-Organisationen und Entwicklungsbanken zusammen. Ziel des viertägigen Treffens ist es, die Finanzierung nachhaltiger Entwicklungsziele zu stärken. Dazu zählen etwa ein Ende von Hunger und Armut, der Zugang zu Bildung und sauberem Wasser sowie mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern.
Auf der Agenda stehen unter anderem Reformen im globalen Finanzsystem und eine Lösung der Schuldenkrise in vielen Ländern. Die Diskussionen werden vor dem Hintergrund einer umfassenden Krise bei der Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit geführt. Die USA - bisher der weltweit größte Geber - haben unter Präsident Donald Trump die Zahlungen weitgehend eingestellt und ziehen sich aus vielen multilateralen Initiativen zurück.
Nach den Konferenzen in Monterrey (2002), Doha (2008) und Addis Abeba (2015) ist das Treffen in Sevilla die vierte Zusammenkunft dieser Art. Sie soll am Donnerstag mit der Verabschiedung einer Abschlusserklärung enden. Ein ausgehandelter Entwurf liegt bereits vor.