Gleichstellungsministerinnen fordern Maßnahmen gegen Gewalt

Gleichstellungsministerinnen fordern Maßnahmen gegen Gewalt

Essen (epd). Die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister der Bundesländer hat mehr Schutz für Frauen vor Gewalt gefordert. Unter anderem sprachen sie sich für eine bundesweite Anlaufstelle für die Beschäftigten von Frauenhäusern und Beratungsstellen aus, die ihnen Fortbildungsangebote und Informationen zum Umgang mit digitaler Gewalt bieten soll. Die Gewalt im digitalen Raum nehme zu und sei zu einem immer größeren Sicherheitsrisiko für Frauen geworden, sagte die Konferenzvorsitzende und nordrhein-westfälische Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne) am Freitag zum Abschluss von zweitägigen Beratungen in Essen.

Zudem sprach sich die Konferenz für eine Kampagne gegen Gewalt an Frauen aus, die gezielt Männer ansprechen solle. Außerdem drängten die Ministerinnen und Minister auf eine bundesweite Informationskampagne gegen die Verbreitung frauenfeindlicher Inhalte im Netz.

Sie riefen den Bund darüber hinaus zu finanzieller Unterstützung bei der Umsetzung des im Januar vom Bundestag beschlossenen Gewalthilfegesetzes auf. Es sieht vor, dass Opfer von häuslicher oder geschlechtsspezifischer Gewalt ab 2032 einen Rechtsanspruch auf Zugang zu Schutz- und Beratungseinrichtungen haben, etwa einen Platz im Frauenhaus. Dazu müsse sich der Bund an notwendigen Baukosten beteiligen, forderten die Ministerinnen und Minister.