Staatsanwaltschaft bestätigt Eingang der Strafanzeige gegen Woelki

Staatsanwaltschaft bestätigt Eingang der Strafanzeige gegen Woelki

Köln (epd). Die Staatsanwaltschaft Köln hat den Eingang einer Strafanzeige gegen den Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki bestätigt. Die Behörde werde nun prüfen, ob der Anzeige ein „Anfangsverdacht, also ein Mindestbestand an strafrechtlich relevanten Beweistatsachen“ zu entnehmen sei, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Nur wenn das der Fall ist, sei die Anklagebehörde „berechtigt, Ermittlungen aufzunehmen“. Wie viel Zeit für die Prüfung notwendig sein wird, ist derzeit noch unklar.

Hintergrund der Anzeige ist ein noch laufendes Schadenersatz-Verfahren einer Betroffenen von sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln. Aus Sicht der früheren Pflegetochter eines wegen Missbrauchs verurteilten Priesters trägt das Erzbistum eine Mitverantwortung für die Taten des Geistlichen und geht von einer Amtshaftung der Kirche aus. Eine Entscheidung im Verfahren zur Schadenersatzklage wird für Dienstag erwartet.

Die in diesem Zusammenhang gestellte Anzeige gegen Kardinal Woelki und andere Leitungspersonen im Erzbistum stammt unter anderem von dem Sprecher der Betroffenen-Initiative „Eckiger Tisch“, Matthias Katsch. Darin heißt es, in dem Verfahren hätten die Anwälte des Erzbistums Sachverhalte, die für die Frage einer Amtshaftung der Kirche von entscheidender Bedeutung seien, verschleiert oder verfälschend dargestellt. Dabei geht es etwa um Dokumente aus der Personalakte des Priesters. Kardinal Woelki ist nach Ansicht der Anzeigeerstatter als Letztverantwortlicher mit der Prozessführung vertraut und in die Details der Prozessführung eingeweiht.