Chemnitz (epd). Vier Wochen nach Eröffnung verzeichnet das bundesweit erste NSU-Dokumentationszentrum in Chemnitz mehr als 3.000 Gäste. Die Resonanz sei sehr positiv, teilte die Initiative Offene Gesellschaft als Mitbetreiber am Donnerstag in Chemnitz mit. Unten den Besucherinnen und Besuchern seien Schulklassen und Familien sowie Gäste der Kulturhauptstadt Chemnitz.
Fast 20 Jahre nach den letzten Morden der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) war das Zentrum am 25. Mai in Chemnitz eröffnet worden. Der Lern- und Erinnerungsort nimmt vor allem die NSU-Opfer und ihre Angehörigen sowie die Folgen für die Gesellschaft in den Blick.
Das Zentrum mit der Ausstellung „Offener Prozess“ versteht sich als ein zentraler Ort für die Auseinandersetzung mit dem sogenannten NSU-Komplex. Es soll ein Haus der politischen Bildung, des Erinnerns und des zivilgesellschaftlichen Dialogs sein.
Der NSU ermordete zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen aus rassistischen und rechtsextremistischen Motiven. Neun der Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Bis zur sogenannten Selbstenttarnung des NSU 2011 lebten die Mitglieder der Terrorzelle in Chemnitz und Zwickau weitgehend unbehelligt im Untergrund. Das Zentrum wird unter anderem umgesetzt von der Opferberatung RAA Sachsen und der Initiative Offene Gesellschaft mit Sitz in Berlin.