Gera (epd). Der Geraer Stadtrat hat noch fehlende 2,4 Millionen Euro für die Planungsleistungen zur Sanierung des denkmalgeschützten Kultur- und Kongresszentrums in der ostthüringischen Stadt bewilligt. Wie die Stadtverwaltung am Mittwochabend mitteilte, legten die Ratsmitglieder zudem fest, dass das Haus neben seiner Funktion als Veranstaltungs- und Kongresshaus nach der Sanierung zusätzlich die Stadt- und Regionalbibliothek, das Stadtarchiv sowie ein Depot zur Zentralisierung von Museumsgütern aufnehmen soll.
Das Kultur- und Kongresszentrum war 1981 in der DDR als Haus der Kultur eröffnet worden. Es verfügt über einen Mehrzwecksaal mit 1.700 Plätzen und mehrere Gaststätten. Eine Besonderheit stellt die 450 Quadratmeter große Reliefwand „Lied des Lebens“ im Panorama-Foyer des Hauses dar, an deren Ausgestaltung 25 Bildhauer der DDR mitgewirkt haben. Das denkmalgeschützte Gebäude gilt heute als bedeutendes baukünstlerisches Monument der Ostmoderne.
Laut einer Stadtsprecherin sollte die Finanzierung der Planungsleistungen ursprünglich durch Fördergelder vom Land Thüringen und vom Bund gedeckt werden. Da derzeit nicht abzusehen sei, wann diese Mittel tatsächlich zur Verfügung stehen, habe sich die Stadt zur Vorfinanzierung der gesamten Planungskosten von 3,2 Millionen Euro entschieden.
Kulturdezernentin Sandra Wanzar (Linke) erklärte, das Haus solle zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 2031 wieder eröffnen. Im nächsten Schritt müsse nun die Vergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen angestoßen werden. Das Gebäude solle durch die Sanierung zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt und einem Ort der Begegnung werden.