UN-Organisationen warnen vor Kürzungen im Entwicklungsetat

UN-Organisationen warnen vor Kürzungen im Entwicklungsetat

Berlin (epd). Kürzungen bei der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gefährden laut UN-Organisationen weltweit Leben, Gesundheit und Schutz von Menschen. Die im Bundeshaushalt angekündigten Einschnitte schwächten zudem langfristige Entwicklungsansätze, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Erklärung von sechs Organisationen der Vereinten Nationen. Sie fordern, im parlamentarischen Verfahren weitere Mittel bereitzustellen.

Inmitten sich verschärfender Klima- und Ernährungskrisen und folgenschwerer Konflikte plane Deutschland drastische Kürzungen, kritisieren das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das Kinderhilfswerk Unicef, das Entwicklungsprogramm UNDP, der Bevölkerungsfonds UNFPA, das Welternährungsprogramm WFP und die Organisation für industrielle Entwicklung UNIDO.

In dem am Dienstag vorgelegten Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 sind 10,3 Milliarden Euro für das Entwicklungsministerium vorgesehen, fast eine Milliarde weniger als 2024. Im Auswärtigen Amt soll der Etat für humanitäre Hilfe im Vergleich zu 2024 um mehr als die Hälfte auf 1,05 Milliarden Euro gekürzt werden.

„Die Folgen tragen gerade die schwächsten Menschen“, mahnen die UN-Organisationen: „Sollte die Finanzierung ausbleiben, werden weltweit weniger mangelernährte Kinder lebensrettende Hilfe erhalten, weniger Menschen mit sauberem Wasser, Energie und Gesundheitsversorgung erreicht werden.“

Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit seien auch keine Frage der Wohltätigkeit, sondern strategische Investitionen in Sicherheit und Stabilität. „Wer Armut bekämpft, jungen Menschen Perspektiven gibt und Ernährung sichert, mindert das Risiko gewaltsamer Konflikte und schwächt den Einfluss extremistischer Kräfte“, betonten die Organisationen.