Frankfurt a.M. (epd). Aus Sicht von Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) sollte Deutschland bei der Entwicklungszusammenarbeit eine Führungsrolle übernehmen. Angesichts des weitgehenden Rückzugs der USA aus der Entwicklungspolitik sieht die Ministerin die Bundesrepublik in einer bedeutenden Position. „Entwicklungszusammenarbeit ist wichtig für unsere Sicherheit, für unseren Wohlstand und geostrategische Positionierung“, sagte Alabali Radovan der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch).
„Durch den Rückzug der USA aus der Entwicklungszusammenarbeit sind wir nun in vielen Bereichen der größte Geber“, sagte sie, räumte aber zugleich ein, dass das eingeschränkte Engagement der USA nicht zu kompensieren sei, weder durch Deutschland noch die Europäische Union. „Aber wir müssen das Schlimmste verhindern“, sagte Alabali Radovan.
Die für das laufende Jahr geplanten Kürzungen im Etat ihres Ministeriums von fast einer Milliarde Euro nannte die SPD-Politikerin „bitter“. „Aber wir werden Wege finden, zu unserer Verantwortung zu stehen“, sagte sie. Sie habe schon Ideen, „wie wir unsere Arbeit effizienter machen können“. „So sehen wir, dass in einigen Ländern oder Themen die Zusammenarbeit mit den multilateralen Organisationen besser funktioniert“, sagte Alabali Radovan.