Osnabrück (epd). Deutschlands oberster Feuerwehrmann Karl-Heinz Banse fordert Strafen bis zum Führerscheinentzug für Gaffer. „Schaulustige, die an Unfallorten die Rettungskräfte behindern oder sogar den Einsatz filmen, müssen hart bestraft werden“, sagte der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). Vorbild könnte die Bestrafung von Autofahrern sein, die mit dem Handy am Steuer erwischt werden und mit Entzug der Fahrerlaubnis rechnen müssen.
Früher hätten Feuerwehrleute sich bei Unfall-Einsätzen darauf konzentrieren können, Opfer aus Wracks zu befreien, sagte Banse. Heute müssten sie gleichzeitig Opfer retten und Gaffer fernhalten. An dem Verhalten hätten auch Gesetzesreformen der vergangenen Jahre nichts geändert, die etwa das Fotografieren oder Filmen von Toten unter Strafe gestellt haben.
„Gaffer sollten bestraft werden wie Autofahrer, die während der Fahrt das Handy nutzen - bis zur zeitnahen Abnahme des Führerscheins. Das schreckt mehr ab als abstrakte Geldstrafen“, betonte Banse. Die Handy-Nutzung am Steuer kann bei besonderer Gefährdung oder bei wiederholten Verstößen mit einem Fahrverbot geahndet werden.